JES! Blog.
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Hier teile ich Gedanken, Erkenntnisse und Erfahrungen aus meinem Wirken als Coach, Mediatorin, Mentorin und Mensch.
Ob persönliche Transformation, Beziehungsdynamiken, Führungsfragen oder emotionale Intelligenz –
du findest hier Worte, die berühren, Impulse, die bewegen, und Perspektiven, die ermutigen.
Authentisch. Fundiert. Herzgeführt.
2025-06-29
Innere Starre – Wenn Helfen uns selbst zum Schweigen bringt
Innere Starre – Wenn Helfen uns selbst zum Schweigen bringt
Ein Beitrag über emotionale Erschöpfung, Burnout und die Kraft der Selbstbegegnung.
Das Muster hinter der Erschöpfung
In einer Welt, die „Tun“, „Helfen“ und „Leisten“ als höchste Tugenden feiert, geraten besonders empathische, engagierte Menschen in einen gefährlichen Kreislauf: Sie geben alles – bis nichts mehr bleibt.
Burnout beginnt nicht mit einem Zusammenbruch. Es beginnt oft mit Begeisterung, mit Hingabe, mit der tiefen Idee, gebraucht zu werden. Doch irgendwann stellt sich leise, aber eindringlich die Frage:
„Wer bin ich, wenn ich niemandem helfe?“
Wenn Funktionalität das Fühlen verdrängt
Viele verlieren dabei die Verbindung zu sich selbst. Persönliche Grenzen verschwimmen. Grundbedürfnisse – wie Ruhe, Rückzug oder echtes Fühlen – werden übergangen. Das eigene „Ich“ löst sich auf – in Aufgaben, Erwartungen, Pflichten. Was bleibt, ist Erschöpfung. Und irgendwann: Wut.
Blanker Zorn entlädt sich laut – und trifft jene, die uns ehrlich lieben.
Dieser Moment trifft oft Menschen, die es gut mit uns meinen. Und genau das tut weh. Doch manchmal ist es dieser Schmerz, der uns aufweckt.
Der Wendepunkt: Selbstbegegnung statt Selbstausbeutung
So schmerzhaft diese Krisen sind – sie zeigen, was zu lange verborgen blieb: den Ruf nach Rückkehr zu uns selbst. Burnout ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Warnsignal. Und vielleicht auch: ein Weckruf.
Selbstfürsorge beginnt nicht erst, wenn alles zu spät ist. Sie beginnt dort, wo wir wieder lernen, uns ernst zu nehmen – auch mitten im Alltag. Wenn wir uns selbst mit demselben Mitgefühl begegnen wie anderen, entsteht keine Isolation, sondern echte Verbindung.
„Nur, was stark in zwei zerbricht, weiß, wie es sich erneut verbindet.“
🌀 Impulsfragen zur Reflexion
Wo überschreite ich regelmäßig meine inneren Grenzen?
Wie viel Raum haben Ruhe, Rückzug und Erholung in meinem Leben?
Was bedeutet Selbstliebe für mich – konkret, im Alltag?
Fazit
Burnout ist selten individuelles Versagen. Es ist oft die Folge eines Systems – gesellschaftlich wie innerlich –, das Leistung über Lebendigkeit stellt. Doch es ist möglich, sich selbst wiederzuentdecken – nicht trotz der Krise, sondern durch sie.
Der Weg zu neuer Kraft beginnt mit einer einfachen, aber radikalen Frage:
Wie liebevoll bin ich mit mir selbst?
Mehr Texte und Impulse findest du im JES! Blog – für ein Leben in Verbindung mit dir selbst.
Jennifer Sandermann - 19:26:57 @ Allgemein | Kommentar hinzufügen