JES! Blog.
Willkommen im JES! Blog – deinem Ort für Inspiration, Tiefe und Bewegung.
Hier teile ich Gedanken, Erkenntnisse und Erfahrungen aus meinem Wirken als Coach, Mediatorin, Mentorin und Mensch.
Ob persönliche Transformation, Beziehungsdynamiken, Führungsfragen oder emotionale Intelligenz –
du findest hier Worte, die berühren, Impulse, die bewegen, und Perspektiven, die ermutigen.
Authentisch. Fundiert. Herzgeführt.
2023-10-27
Wenn perfekt nicht mehr perfekt ist
🌀 Wenn perfekt nicht mehr perfekt ist
Warum Perfektionismus eine Stärke sein kann – und wann er dich blockiert.
„Da ist ein Fehler!“ – Lisa ruft laut.
Ein kurzer Moment, ein kleiner Ausruf.
Doch für Lisa beginnt ein innerer Marathon.
Stundenlang überarbeitet sie jeden Satz, prüft und kontrolliert – wieder und wieder.
Am Ende des Tages ist sie erschöpft. Frustriert.
Denn das, was sie sich eigentlich vorgenommen hatte, ist liegen geblieben.
Kennst du das?
💡 Perfektionismus – Stärke oder Stress?
Perfektionismus ist erst einmal nichts Schlechtes.
Er zeigt dein hohes Verantwortungsbewusstsein, deinen Wunsch, Dinge gut zu machen.
Doch wie bei jeder Stärke gilt:
Eine Stärke bleibt nur so lange eine Stärke, bis wir sie übertreiben.
Wenn der innere Anspruch uns lähmt, der Druck alles überlagert und der Fehler zum Feind wird, wird aus Motivation Zwang – und aus Klarheit Verunsicherung.
🧠 Was passiert eigentlich in uns?
Fehlerangst ist kein Zufall – sie ist tief in uns verankert.
Unsere Zellen tragen Erinnerungen:
Erfahrungen aus unserem Umfeld, unserer Familie, unserem kollektiven Gedächtnis.
In vielen Generationen vor uns war „nichts falsch machen“ überlebenswichtig.
In Kriegs- oder Mangelsituationen konnten kleinste Fehler existenzielle Folgen haben.
Diese Prägung wirkt – auch heute noch – in uns nach.
Wenn wir also emotional überreagieren bei einem Fehler, ist es oft nicht die Situation,
sondern ein gespeichertes Muster, das uns „Gefahr“ signalisiert.
🔄 Gefühle vs. Emotionen
Wichtig ist, zu unterscheiden:
Gefühle sind flüchtige Reaktionen – sie kommen und gehen schnell.
Emotionen bleiben – sie binden Energie und wirken tiefer.
Unreflektierter Perfektionismus ist oft ein Ausdruck von ungelösten Emotionen wie Angst, Scham oder Unsicherheit.
Doch genau hier liegt deine Chance zur Veränderung:
Wenn du beginnst, deine Emotionen zu erkennen und zu verstehen, kannst du bewusst neue Strategien entwickeln.
🛠️ Was kannst du tun?
✔️ Frage dich: Passt mein Reaktionsmuster zu der aktuellen Situation?
✔️ Prüfe: Stehen Aufwand und Nutzen in einem gesunden Verhältnis?
✔️ Erkenne: Ein „Fehler“ ist oft nur eine subjektive Bewertung.
✔️ Erlaube dir: Gut genug ist oft besser als perfekt.
Manchmal genügt ein Satz wie:
„Ist doch nicht schlimm.“
– um den inneren Druck zu lösen und wieder handlungsfähig zu werden.
💛 Dein Weg zu innerer Freiheit
Wenn du beginnst, deine Muster zu erkennen, wirst du freier.
Du entwickelst Selbstmitgefühl, lernst klarer zu priorisieren
und beginnst, zwischen Dringendem, Wichtigem, Nötigem und Überflüssigem zu unterscheiden.
Denn:
Perfektionismus ist eine Stärke – aber du entscheidest, wann sie dir dient.
✨ Fazit
👉 Du darfst aufhören, gegen dich zu kämpfen.
👉 Du darfst gut genug sein – jetzt.
👉 Du darfst deinen Perfektionismus ehren – und gleichzeitig frei werden.
Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, du selbst zu sein.
Und das ist – ganz ehrlich – mehr als genug.
Alles Liebe,
deine
Jenny
Jennifer Sandermann - 16:21:50 | Kommentar hinzufügen